Naturdarmsaiten
Naturdarmsaiten
werden in einem aufwendigen Verfahren aus Kuhdärmen
hergestellt. Sie zeichnen sich durch unübertroffene
Elastizität, Spannungsstabilität und
"Lebendigkeit" aus. Aber sie
sind sehr teuer und relativ
witterungsempfindlich, obwohl Darmsaiten
in den letzten Jahren in dieser Hinsicht
stark verbessert wurden. Viele Profis
bevorzugen Naturdarm, aber für normale
Clubspieler sind Darmsaiten aufgrund des
hohen Preises kaum lohnend. Gute
Darmsaiten sind nicht unter 25 Euro pro
Set erhältlich.
Kunstsaiten
Kunst- oder
Synthetiksaiten sind meist
High-Tech-Produkte, an denen ständig
weiterentwickelt wird, um deren
Spielbarkeit der von Naturdarmsaiten
anzugleichen, bei gleichzeitig kostengünstigerer
Produktion. Bei den Kunstsaiten gibt es
eine Vielfalt an unterschiedlichen
Strukturen und Materialien. Die
wichtigsten Typen sind im Folgenden
beschrieben:
Nylonsaiten
Der am häufigsten
verwendete Saitentyp. Nylonsaiten
gehören zu den preisgünstigsten
Tennissaiten und bestehen meist aus einem
monofilen (einfaserigen) Nylonkern und
verschiedenartigen widerstandsfähigen
Ummantelungen. Nylon (Polyamit) eignet
sich aufgrund der guten dynamischen
Eigenschaften sehr gut für den Einsatz in
Tennissaiten. Die zahlreichen
unterschiedlichen Konstruktionstypen
(Beschaffenheit und Art der Wicklung der
umgebenden Fasern) beeinflussen hierbei
die Saiteneigenschaften maßgeblich. In
der Regel können Nylonsaiten mit mehreren
Ummantelungen als hochwertiger angesehen
werden. Die Ummantelungen reduzieren den
bei Nylonsaiten auftretenden
Spannungsverlust etwas. Nylonsaiten eignen
sich für Spieler mit normalem bis hohem
Saitenverschleiß.
Polyestersaiten
Polyestersaiten
weisen eine äußerst einfache
Konstruktion auf: Sie bestehen aus einem
einzelnen Polyesterstrang und einer dünnen
Beschichtung. Diese Konstruktion nennt man
„Monofilament“. Es gibt sie in
verschiedenen Stärken (Durchmesser 1,10
bis 1,35 mm), wodurch man sich die
Spieleigenschaften aussuchen kann.
Polyestersaiten sind wenig elastisch und fühlen
sich im Vergleich zu Nylon- oder
Multifilamentsaiten relativ starr an,
weisen dafür aber eine weitaus bessere
Haltbarkeit auf, so dass auch dünnere
Durchmesser verwendet werden können.
Reine Polyestersaiten wie die Polystar
Classic oder die Kirschbaum Super Smash
haben einen nicht unerheblichen Nachteil:
Die Spannung wird nicht lange gehalten,
die Kontrolle lässt nach und die Saite fühlt
sich nach kurzer Spielzeit „tot“ an.
Daher sind Polyestersaiten nur für
Spieler mit hohem Saitenverschleiß zu
empfehlen. Für diese Spieler bieten
Polyestersaiten (kurz „Polys“) auch
ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.
Seitens der
Hersteller wird ein zunehmender Aufwand
betrieben, um Monofilament-Saiten mit
verbesserten Eigenschaften zu entwickeln
und die Schwachstellen (fehlende Elastizität
und Spannungsstabilität) zu beseitigen.
Der Hersteller Luxilon hat sich auf diese
Saiten spezialisiert. Den Saiten werden
eine Vielzahl von Zusatzstoffen wie PEEK,
Carbon
und Metallkomponenten
beigemischt, um die Spieleigenschaften zu
modifizieren. Heute hat praktisch jeder
Anbieter solche Co-Polyestersaiten im
Angebot.
Weiters besteht die
Möglichkeit die Spieleigenschaften der
Polyestersaiten durch zusätzliche
Erhitzungsvorgänge zu beeinflussen.
Polyestersaiten werden durch den zweiten
Erhitzungsprozess, bei gleichzeitigem
Verstrecken, in Steifigkeit und Elastizität
gesteuert.
Titanium-Saiten
Im Zuge des Titanium-Booms
bei Tennisschlägern gab es auch bald eine
Welle von Titanium-Saiten. Basierend auf
Nylon- oder Multifilament-Saiten wird das
Titan entweder außen auf die Saite
aufgebracht, um das Material vor
UV-Strahlung und Abrieb zu schützen, oder
in die Fasern eingelagert, um die
Spieleigenschaften zu verändern.
Multifilament-Saiten
Um den Darmsaiten in
den Spieleigenschaften möglichst nahe zu
kommen, verdrillt man bei diesen Saiten
viele dünne Einzelfasern (Microfilamente),
welche aus den verschiedensten Materialien
bestehen können, zu einer Saite und
ummantelt diese noch mit einem
widerstandsfähigen Material. Vorteile
sind hierbei höhere Elastizität und
Spielbarkeit, aber solche Saiten fasern
schnell auf und halten deshalb nicht
lange. Zudem sind diese Saiten aufgrund
der aufwendigen Herstellung nicht gerade
billig. Der größte Vorteil dieser Saiten
ist die hohe Armschonung, und bei
Armproblemen sollte man nicht am falschen
Ende sparen. Die Hersteller Tecnifibre und
auch Isospeed sind Spezialisten in diesem
Bereich.
Strukturierte
Saiten
Saiten mit einer
strukturierten Oberfläche sollen dem
Spieler mehr Spin ermöglichen, indem sie
besser in den Ball greifen. In der Tat
bieten die meisten strukturierten Saiten
einen tollen Spin und damit verbunden eine
exzellente Kontrolle, doch leider spielt
sich diese Struktur schnell ab, und außerdem
verhilft sie der Saite nicht gerade zu
mehr Haltbarkeit. Eine Ausnahme bildet
hier die Isospeed Pyramid, welche durch
einen zweiten Erhitzungsprozess in eine
dreieckige Form (Saitenquerschnitt)
gebracht wird, der sich quasi nicht
abspielen kann.
Hybridsaiten
Hierbei handelt es
sich um eine Kombination aus zwei
unterschiedlichen Saiten, von denen eine für
die Längs-, die andere für die
Querbespannung verwendet wird. Da bei
einer einheitlichen Bespannung eigentlich
immer die Längssaite reißt, weil sie
sich stärker bewegt und sich an der
Quersaite „kaputt reibt“, verwendet
man bei Hybrid-Saiten für gewöhnlich
eine haltbare Saite als Längssaite (z.B.
Polyester oder Aramid/Kevlar/Technora).
Als Quersaite verwendet man als Ausgleich
eine sehr elastische Synthetiksaite oder
sogar Naturdarm. Die Spieleigenschaften
solcher Hybrid-Bespannungen sind gut, und
die Haltbarkeit einer Poly/Multi
Hybridsaite ist oft sogar höher als die
einer reinen Poly-Bespannung.
Die Kombinationsmöglichkeiten
für Hybridsaiten sind fast unendlich groß.
Weil man mit Hybridsaiten sehr
individuelle Kombinationen erstellen kann,
erfreuen sich Hybridbespannungen
insbesondere bei Selbstbesaitern immer größerer
Beliebtheit. Es gibt aber auch von den
Herstellern zusammengestellte und im Set
verkaufte Hybridsaiten.
Artikel Tennissaite.
In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Bearbeitungsstand: 21. November 2007,
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(Abgerufen: 1. Dezember 2007, 18:36 UTC)
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